Freihandel
Definition
- Ein Freihandelsabkommen ist ein völkerrechtlicher Vertrag zur Gewährleistung des Freihandels zwischen den vertragschließenden Staaten (beziehungsweise Völkerrechtssubjekten). Die Vertragspartner verzichten untereinander auf Handelshemmnisse, betreiben jedoch gegenüber Drittländern eine autonome Außenhandelspolitik.
- Bei der WTO sind inzwischen fast 600 regionale Freihandelsabkommen notifiziert, davon mehr als 350 aktuell in Kraft.
NAFTA - North American Free Trade Agreement
- begründet die Freihandelszone zwischen Kanada, den USA und Mexiko. Mit Inkrafttreten wurden 1994 zahlreiche Zölle abgeschafft, zudem ein Abkommen für Umweltbelange geschlossen, das North American Agreement on Environmental Cooperation (NAAEC) und das Arbeitsrecht zwischen den drei Staaten angeglichen – mit dem North American Agreement on Labor Cooperation.
ASEAN-Freihandelszone, ASEAN Free Trade Area
- umfasst Thailand, Vietnam, Laos, Brunei, Kambodscha, Indonesien, Malaysia, Myanmar, Singapur und die Philippinen. Ziel ist, die Zölle für 98 Prozent aller Waren untereinander abzuschaffen oder stark zu senken.
MERCOSUR - abgekürzt für "Gemeinsamer Markt Südamerikas"
- hat Brasilien, Paraguay, Venezuela, Argentinien, Uruguay und Bolivien als Mitglieder; Chile, Kolumbien, Peru, Ecuador, Guyana und Surinam sind assoziierte Mitglieder.
GAFTA - Greater Arab Free Trade Area
- wurde 1997 gegründet. Mit ihren fast 20 Mitgliedsstaaten in Nordafrika und auf der arabischen Halbinsel gehört die GAFTA zu den größten Freihandelszonen weltweit. Erklärtes Ziel ist, bis 2025 einen gemeinsamen Wirtschaftsraum zu schaffen, also einen Binnenmarkt etwa nach dem Vorbild der EU.
CPTPP - Comprehensive and Progressive Trans Pacific Partnership
- Die Transpazifische Partnerschaft (englisch Trans-Pacific Partnership, kurz TPP) ist ein geplantes Handelsabkommen zwischen Australien, Brunei, Chile, Japan, Kanada, Malaysia, Mexiko, Neuseeland, Peru, Singapur, Vietnam und ursprünglich den USA. Der vollständige englische Text, der noch rechtlich geprüft und ins Französische und Spanische übersetzt werden soll, wurde nach siebenjährigen Verhandlungen am 5. November 2015 veröffentlicht. Anfang Februar 2016 wurde das Abkommen durch Vertreter aus allen zwölf Ländern unterzeichnet. Die Ratifikation steht noch aus.
- Die verbliebenen elf TPP-Mitglieder vereinbarten vom 8. bis 10. November 2017 in Da Nang, Vietnam, das Abkommen als CPTPP (Comprehensive and Progressive Trans Pacific Partnership) weiterzuführen
JEFTA - Japan-EU Free Trade Agreement
- ist ein geplantes Freihandels- und Investitionsschutzabkommen zwischen der Europäischen Union und Japan und wurde von 2013 bis 2017 verhandelt. Es soll das bisher größte bilaterale Handelsabkommen der EU werden und die Form eines völkerrechtlichen Vertrags haben. Da das Freihandelsabkommen JEFTA 30 Prozent des Welt-Bruttoinlandsprodukts und 40 Prozent des globalen Handels umfassen soll, bezeichnete es Japans Premierminister Shinzō Abe in Brüssel als „die Geburt der größten Wirtschaftszone der Welt“
CETA - Comprehensive Economic and Trade Agreement
- Das Comprehensive Economic and Trade Agreement (CETA, dt. Umfassendes Wirtschafts- und Handelsabkommen) ist das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Kanada. Es wurde am 30.10.2016 unterzeichnet. Das Abkommen soll in Kraft treten, nachdem EU-Parlament und der Rat der Europäischen Union, sowie das kanadische Parlament und die kanadischen Provinzen zugestimmt haben.
TISA
- Das Trade in Services Agreement (TISA) (Abkommen zum Handel mit Dienstleistungen) ist ein geplantes Abkommen, das den Handel mit Dienstleistungen neu regeln soll. Die Idee eines solchen Abkommens wurde 2011 unter Vorsitz der USA und Australiens von 20 Mitgliedsstaaten der Welthandelsorganisation (WTO) vorgeschlagen, die sich selbst „Really Good Friends of Services“ (zu dt. sehr gute Freunde der Dienstleistungen), kurz RGF, nennen. Offiziell wurden die Verhandlungen 2013 eröffnet, jedoch finden seit 2011 regelmäßig Gespräche über das Abkommen in der australischen UN-Botschaft in Genf unter wechselndem Vorsitz der USA, Australiens und der Europäischen Union statt.[1][2] Mit TISA soll der Dienstleistungshandel liberalisiert werden – dies kann unter anderem weitgehende Privatisierungen in öffentlichen Sektoren und Deregulierungen im Finanzsektor zur Folge haben. Über den genauen Inhalt der Verhandlungen wird die Öffentlichkeit nur mangelhaft informiert. Kritiker sehen einen hohen Einfluss von Interessensgruppen auf die Verhandlungen.
TTIP
Das Transatlantic Trade and Investment Partnership (TTIP, dt. Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft) ist ein geplanter völkerrechtlicher Vertrag zwischen den USA und der EU. TTIP sieht eine umfassende Zusammenarbeit in vielen Wirtschaftsbereichen vor. Kritiker befürchten eine massive Absenkung der Sozial-, Verbraucher- und Umweltstandards sowie Gefahren für die Demokratie. Befürworter sehen Chancen, dass mehr Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze entstünden.
Links:
- hhttp://bit.ly/2GwDSLR