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Regime Change

Memo "Regime Change" Mai 2017

Das am 17. Mai geleakte Memo liest sich wie ein Crashkurs für Geschäftsleute, die sich nun im diplomatischen Dienst verdingen. Danach soll die US-Regierung die Einhaltung der Menschenrechte als Schwert gegen eigens erklärte Feinde, zu denen unter anderem der Iran, China und Nordkorea gehören, schwingen. Im Hinblick auf höchst repressiv agierende Allianzpartner wie Saudi-Arabien, Ägypten und die Philippinen soll hingegen darüber hinweg geblickt werden. Allianzpartnern soll eine andere Behandlung zu Teil werden. „Andernfalls werden wir mit weniger Allianzpartnern und mehr Feinden in der Welt dastehen“, wie Brian Hook, einflussreicher politischer Gehilfe von Tillerson in dem geleakten Memo ausführt.

Ex-NATO-Oberbefehlshaber Wesley Clark: «Und dann nahm er ein Papier von seinem Schreibtisch und sagte zu mir: „Ich habe gerade diesen Merkzettel aus dem Büro des Verteidigungsministers bekommen, und hier steht: wir werden 7 Länder angreifen und deren Regierungen innerhalb von 5 Jahren stürzen.“ „Wir werden mit dem Irak beginnen und dann nehmen wir uns Syrien, Libanon, Libyen, Somalia, den Sudan und den Iran, sieben Länder in fünf Jahren.“» (Commonwealth Club of California - 03.10.2007)


Ukraine

Der Maidan ab Sommer 2013 in Kiev war die ideale Gelegenheit für einen von den USA gesteuerten Regime Change in der Ukraine. Der erste ukrainische Ministerpräsident nach der Ära Janukowytsch war Arsenij Jazenjuk, Kandidat und Favorit von US-Repräsentantin Victoria Nuland. Man erinnere sich an das abgehörte Telefonat «Fuck EU». Schon damals war diese Personalentscheidung der USA keine Überraschung, denn Jazenjuk war es, der schon 2008 zusammen mit Staatspräsident Juschtschenko und Aussenministerin Tymoschenko ein Gesuch für einen Beitritt der Ukraine zur NATO gestellt hatte. Jazenjuk passte deshalb besonders gut ins Szenario.

Irak

Saddam Hussein war ein Despot, hat Schiiten und Kurden drangsaliert. Doch das ist kein völkerrechtlicher Grund, von aussen militärisch einzugreifen. Offensichtlich ging und geht es den USA in Irak, Libyen und Syrien darum, US-freundliche Regimes zu installieren und nicht um die Beseitigung von Menschenrechte verachtenden Despoten. Sonst müssten die USA mit ihren Militärjets, Panzern und Drohnen auch in Saudiarabien, Ägypten und in einigen Ländern Afrikas eingreifen.

Libyen

Auf dem afrikanischen Kontinent war lediglich Ghaddafi interessant – wegen des Ölreichtums Libyens. Zuerst wurde ihm der Hof gemacht. Als das Ziel eines Regime Change klar war, griff man in die unterste Schulbade der Propaganda-Lügen, um ihn zum Monster zu machen. So behauptete Hillary Clinton u.a., Ghaddafi habe seinen Soldaten die Massenvergewaltigung libyscher Frauen befohlen und als Strategie benutzt. Westliche Boulevard-Medien kolportierten, er habe dazu waggonweise Viagra importieren lassen.